Was ist Voice Search?
„Hallo, Siri! Wie wird das Wetter morgen?“ „Hey, Google, wann fährt der nächste Zug nach Salzburg ab?“ „Alexa, welches Hotel in Bozen hat die besten Bewertungen?“ Was früher futuristisch anmutete ist heute längst Realität geworden. Userinnen und User durchsuchen das Internet nicht länger nur mit Tastatur und Maus bzw. Swipe-Finger, sondern längst auch sprachgesteuert. Voice Search – also die Suche per Spracheingabe im Internet – funktioniert nach dem Prinzip „Frage und Antwort“. Die Sucherin bzw. der Sucher stellt via Computer, Smartphone oder den sogenannten Smart Devices wie Sprachassistenten mit Hilfe ihrer Stimme eine Frage. Nach der Suche im Internet wird die gewünschte Antwort vorgelesen und an die Suchenden ausgegeben. Vor allem intelligente Lautsprecher haben in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewonnen. Zahlreiche Haushalte verfügen über solche Geräte, die Steuerung und Internetsuche wird für die Menschen immer selbstverständlicher und intuitiver. Wie wichtig es ist, als Unternehmen auch via Voice Search gefunden zu werden und auf gestellte Fragen überzeugende Antworten zu liefern, erklären wir Ihnen in diesem Eintrag.
Ach übrigens: Wie sind Sie eigentlich hier gelandet? Haben Sie laut gefragt: „Was ist Voice Search?“ und Sie sind hier angekommen? Wunderbar. Mission accomplished. Bedenken Sie: Wir können durchschnittlich 140 Wörter pro Minute sprechen, aber lediglich 60 Wörter auf einer Smartphone-Tastatur tippen. Wer es seinen Gästen, Kundinnen und Kunden ermöglicht, via Spracheingabe gefunden zu werden, liegt in der Marketing-Welt eine entscheidende Nasenlänge voraus. Sollten Sie sich nun fragen, welche technischen Voraussetzung notwendig sind, haben wir auch darauf eine Antwort. Voice Search basiert auf dem Natural Language Processing (NLP). Das bedeutet: menschliche, gesprochene Sprache wird so mit Hilfe des Programms verarbeitet, dass die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine möglich wird. Das Programm zerlegt die gesprochene Sprache in eine Textkette und splittet diese in Sätze und Satzteile. Diese Textsplitter werden nun mit einer Bedeutung verknüpft, die im NLP hinterlegt ist und das Programm erkennt, ob die Funktion des Textes eine Aussage bzw. Frage oder eine Anleitung ist. Anschließend durchforstet das Programm die ihm zur Verfügung stehende Datenbank, konstruiert eine Antwort und gibt diese – wieder in gesprochene Sprache umgewandelt – über Lautsprecher an den Fragenden aus. Die ersten, die die Sprachfunktion zum Einsatz in der breiten Masse brachten, war Apple mit Siri. Zahlreiche Nachahmerinnen und Nachahmer folgten im Handumdrehen.
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Woher kommt der Begriff Voice Search?
Ursprünglich nannte man die Erteilung von Befehlen mittels gesprochener Sprache „Voice Action“. Die erste Anwendung dieser Art wurde auf Android Smartphones installiert und war ursprünglich lediglich in US-amerikanischem Englisch verfügbar. Auch wenn man immer mehr Smart Speaker und Ähnliches in den Haushalten findet, so wird die Funktion der Spracheingabe hauptsächlich via Smartphone genutzt. Die Sprachassistenz greift dabei auf das gesammelte Wissen in Suchmaschinen, Wikipedia und Websites zurück, wobei ein Großteil der Informationen sowohl bei Google als auch bei Siri und Alexa aus der Google-Suche und den unzähligen darin verschlagworteten Websites stammt. Der Begriff Voice Search ist seit 2009 mit Google verbunden. Interessant bei der Suche mit gesprochener Sprache ist: Wir formulieren Gesprochenes völlig anders als Geschriebenes. Menschen haben die Tendenz, die Sprachassistenten oder Smart Speaker wie Gesprächspartner zu behandeln. Sehen wir uns ein Beispiel an: Angenommen Sie suchen in einer Suchmaschine nach einem Rezept für Südtiroler Speckknödel. Wenn Sie über Tastatureingabe suchen, sieht Ihr Eintrag in etwa so aus: Rezept Speckknödel Südtirol“. Anders, wenn Sie Voice Search benutzen: „Sprachassistent, ich brauche ein Rezept für Südtiroler Speckknödel.“ Aus dieser wesentlich längeren Anfrage muss das NLP (Natural Language Programm) nun die wichtigsten Informationsstücke filtern, die Datenbanken nach Antworten durchsuchen und eine angemessene Antwort formulieren. Berechnungen sagen voraus, dass die Verwendung der Sprachsuche in den nächsten Jahren drastisch zunehmen wird. Das bedeutet, dass Sie heute die Schritte setzen sollten, um künftig in der Sprachsuche auch tatsächlich gefunden zu werden. Eine Sprachausgabe liefert nämlich – im Gegensatz zu einer Online-Suche über die Tastatur – nur ein einziges Ergebnis.
Wie funktioniert Voice Search?
Menschliche gesprochene Sprache korrekt zu interpretieren, ist für Computer extrem schwierig. Denn Sprache besteht aus wesentlich mehr als nur einzelnen Wörtern, die aneinandergereiht werden. Damit aus Wörtern verständliche Aussagen werden, müssen die folgenden Sprachelemente richtig eingesetzt werden:
- Die Morphologie der Wörter (die Lehre von der Veränderung der Wortformen. Beispiel Konjugation (ich gehe – ich ging – ich bin gegangen) und Deklination (das Hotel – des Hotels – dem Hotel – das Hotel…)
- Semantik (die Lehre von der Bedeutung der Wörter. Beispiel: ein Ball (Spiel- und Sportgerät; Tanzveranstaltung))
- Syntax (Lehre vom Satzbau. Beispiel: die Position des Prädikats im Deutschen (Du gehst nach Hause. (Aussage). Gehst Du nach Hause? (Frage))
Überlegen wir, dass die künstliche Intelligenz all diese Faktoren beim Entschlüsseln einer Spracheingabe abklären muss, so darf man nicht vergessen, dass diese Faktoren auch beim Formulieren der Antwort notwendig sind.
Die Algorithmen der NLP haben also immense Rechen- und Analyseleistungen zu vollbringen.
Das NLP durchläuft die folgenden Prozessphasen:
- Analyse der Worte
- Analyse der Syntax
- Analyse der Wortbedeutung
- Analyse der Zusammenhänge der einzelnen Textelemente
Und zwar immer in Echtzeit.
Spannend ist, dass das System NLP mit jeder neuen Anfrage dazulernt. Dieses sogenannte Maschine oder Deep Learning entwickelt parallel zur reinen Anfragebeantwortung Vorhersagemodelle, die entscheidend zur Verbesserung des Natural Language Programms beitragen.
Sie benötigen Hilfe bei der Texterstellung für Voice Search?
Was sind die Vorteile von Voice Search?
Eine Studie* hat Internetnutzerinnen und -nutzer zu den Gründen befragt, aus denen sie Voice Search-Funktionen nutzen. Die fünf meist genannten Gründe sind:
- Es ist schnell.
- Die Antwort auf meine Anfrage wird vorgelesen.
- Ich muss nicht tippen.
- Die Antworten sind zutreffend.
- Die Antworten werden auf meine Vorlieben zugeschnitten.
*Quelle: Studie Stonetemple (2017)
Fassen wir also die Vorteile von Voice Search in einer Liste (ohne Wertung) zusammen:
- Antworten werden in Echtzeit ausgegeben.
- Voice Search ist barrierefrei für Menschen mit Seheinschränkungen.
- Tippen auf der Tastatur ist nicht notwendig.
- Voice Search ist schnell und einfach.
- Voice Search ist bequem und spart Zeit.
Natürlich bringt auch Voice Search Herausforderungen mit sich:
- Das NPL kann Spracheingaben missverstehen.
- Das Programm versteht einzelne Wörter nicht, da sie nicht in der Datenbank hinterlegt sind (besonders bei Fachbegriffen), das gilt auch für Dialekt oder Umgangssprache.
- Geschaltete Werbung wird bei Voice Search nicht berücksichtigt, auch Klicks werden nicht gezählt.
Sie möchten Voice Search für Ihr Unternehmen nutzen?
Wie verändert Voice Search das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer?
So wie sich die künstliche Intelligenz hinter der Voice Search verändert und dazulernt, so lernen auch die Nutzerinnen und Nutzer dazu und verändern ihre Suchgewohnheiten. Je präziser und besser die Antworten der Sprachassistenten und Smart Speaker werden, umso überzeugter sind die Suchenden von diesem System und umso mehr Menschen verwenden die Technologie. Dabei spielt auch die Tatsache, dass bei einer Sprachsuche die Hände frei bleiben, eine große Rolle in der Nutzerfreundlichkeit der Voice Search. Nicht zu vergessen ist auch der Aspekt, dass viele Menschen die Unterhaltung mit einem Sprachassistenzprogramm unterhaltsam finden. Hier liegt für innovativen Unternehmen großes kreatives Potenzial.
Alexa und der Google-Assistent sind bereits in der Lage, einzelne Stimmen zu identifizieren, passende Userprofile anzulegen und die Suchergebnisse perfekt an die gespeicherten Vorlieben der Userin bzw. des Users anzupassen. Die Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz in dem NLP geht rasend schnell voran. Die Entwicklerinnen und Entwickler arbeiten daran, auch paraverbale Hinweise wie Tonfall, Stimmlage und die Gefühlswelt des Fragenden, die in der Stimme mitschwingt, zu entschlüsseln und in die Suchergebnisse miteinzubeziehen.
Wie kann man Voice Search für SEO nutzen?
Um für Gäste, Kundinnen und Kunden in der Voice Search überhaupt auffindbar zu sein, muss Ihre Website für die Sprachsuche optimiert werden. Alles, was die Auffindbarkeit einer Seite betrifft, hängt direkt mit SEO-Maßnahmen zusammen. Wie bereits erwähnt, suchen wir in der Sprachsuche anders als über die Tastatureingabe. Wir benutzen längere Wörter, formulieren anders. Kurz gesagt: unser Suchverhalten ändert sich. Je nachdem, welche Absicht eine Nutzerin oder ein Nutzer verfolgt, ergeben sich unterschiedliche Konsequenzen für den Content, den eine Website liefern muss. Die häufigsten Voice Search-Anfragen lassen sich in diesen vier Kategorien zusammenfassen:
- Suchende möchten Informationen zu einem bestimmten Thema erhalten.
- Verwendung von Routenplanern und Verkehrsupdates
- Die direkte Verlinkung zu einer spezifischen Website
- Eine bestimmte Tätigkeit durchführen, wie zum Beispiel etwas kaufen, reservieren, installieren, downloaden oder Ähnliches
Gerade bei der Kategorie „Informationen einholen“ ist es essenziell, dass das eigene Unternehmen im Ranking der Suchmaschine nicht irgendwo unter „ferner liefen“ gereiht wird, sondern an erster Stelle erscheint. Der Google-Assistent beschränkt sich in der Sprachausgabe auf ein einziges Ergebnis, das ausgegeben wird; Siri liefert die Top-zwei-Ergebnisse. Da für viele Unternehmen und Betriebe – sowohl im Tourismus als auch im Non-tourism-Bereich – ihre Websites noch nicht an die Voice Search-Bedürfnisse der Userinnen und User angepasst haben, sind Vorreiter in Sachen Voice Search-Adaption ihrer Konkurrenz weit voraus. Gerade bei komplexeren Aufgabenstellungen an die Sprachassistenz-Programme können innovative Unternehmen die Bedürfnisse der Suchenden antizipieren und entsprechende Inhalte bereitstellen. Eine ausgeklügelte SEO-Strategie mit ausgewählten Keywords und SEO- und Voice Search-optimierten Seiten ist dafür die Voraussetzung. Die Expertinnen und Experten der Teams SEO und Texting unterstützen Sie dabei gerne tatkräftig und finden die richtigen Worte.
Wie kann die Contenterstellung für Voice Search optimiert werden?
Der wichtigste Tipp lautet: Wer die richtigen Antworten auf Fragen liefert, der hat die Nase im Ranking der Voice Search-Datenbanken vorn. Userinnen und User stellen bevorzugt W-Fragen: Wo, wann, wer, wie, warum? Wer also beispielsweise in H2-Überschriften seiner Website Fragen einbaut und top-gepflegte FAQ-Seiten auf der Website integriert, wird von den Suchmaschinen-Algorithmen für die Mühe belohnt. Aus dem Trend zu kurzen und kompakten Keywords, die gerne in der Tastatureingabe verwendet werden, geht der Trend hin zu den Long Tail Keywords.
Stichwort Snippets: Ein Snippet ist die direkte Antwort auf eine Suchanfrage, die in der herkömmlichen Suche an den obersten Positionen in einer Antwortbox ausgegeben werden. Hier treffen zwei Erfolgsfaktoren zusammen:
- Das Ranking in der Suchmaschine ist ganz oben.
- Die Inhalte wurden bereits für eine Frage aufbereitet.
Effizient, wie Sprachassistenzprogramme sind, können sie einem solchen SEO-Leckerbissen einfach nicht widerstehen. Wie kann man seinen Content an die Voice Search anpassen? Neben den oben genannten Punkten (H2-Überschriften als Fragen, Long Tail Keywords verwenden, Snippets erstellen) ist wie in jeder Marketing-Maßnahme die Antwort auf eine Frage entscheidend: Was will der User bzw. die Userin? Wie suchen sie, wonach suchen sie? Wer weiß, was seine Gäste, Kundinnen und Kunden wollen und wie sie ihre Inhalte serviert bekommen möchten, der wird auch in der Voice Search überzeugen. Dafür benötigen Suchmaschinen und Co. gut strukturierte Inhalte, die einen wirklichen Mehrwert bieten und sprachlich perfekt aufbereitet sind.
Übrigens, wir übernehmen gern die Texterstellung für Sie!
Wie sieht die Zukunft von Voice Search aus?
Gerade die Generation der Babyboomer ist von dem Voice Search-Angebot begeistert, ist doch die Suche per Sprachsteuerung wesentlich einfacher und liefert bequemer Ergebnisse als eine traditionelle Suche. Bereits 25 Prozent der Erwachsenen im Alter von 60+ besitzen einen Smart Speaker und die Hälfte von ihnen nutzt diese Geräte täglich, Tendenz stark steigend. Eine Umfrage von Oberlo hat gezeigt, dass 71 Prozent der Userinnen und User bereits jetzt die Möglichkeit der Sprachsuche bevorzugen. Trendforscher prognostizieren, dass Sprachassistenzprogramme und Smart Speaker künftig eine proaktive Rolle in unserem täglichen Leben einnehmen werden. Sie werden nicht länger darauf warten, dass man ihnen explizit Befehle erteilt, sondern sie werden die Initiative ergreifen und den Nutzerinnen und Nutzer hilfreiche Angebote, Vorschläge und Informationen zukommen lassen. Auch die Möglichkeit per Stimme zu bezahlen ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern wird bereits erprobt. Alles in allem: Die Zukunft der Voice Search ist eine strahlend helle und kluge Marketing-Strateginnen und Strategen wissen um die Wichtigkeit dieses Elements.
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